Die Natur überrascht uns manchmal mit einer Art von olfaktivem Schock.Die Tuberose ist dafür wahrscheinlich das beste Beispiel, denn sie hat die Fähigkeit, auf geradezu wundersame Weise die verschiedensten Noten aufeinander zu schichten: vegetale Frische - kampferhaltige, würzige und animalische Gewalt - milchige Lieblichkeit.
Dieses so mysteriöse Gleichgewicht fasziniert seit es die Parfümerie gibt. Viele habe versucht, dieses Geheimnis zu entschlüsseln, nur wenige haben es geschafft: 1948 komponierte Germaine Cellier Fracas, das Referenzparfum auf diesem Gebiet.
Ropion, der sich auf dem Gebiet der Blumenduftkompositionen wie kein Zweiter auskennt, wollte eine ganz neue Tuberose konstruieren. Mehr als ein Jahr lang versuchte er das Geheimnis dieses natürlichen Duftes zu entschlüsseln. Die langwierige Arbeit blieb jedoch unbefriedigend, denn die Versuche rochen zwar gut, aber verschmolzen nicht mit der Haut des Trägers.
Die vielen Reisen Frédéric Malles nach Kalifornien waren Anstoß für die Idee, die sonnig-sinnliche Seite zu betonen, die schon in der natürlichen Blume vorhanden ist. Dazu mussten manche Elemente wie das Absolue der Orangenblüte oder die Salicylate verstärkt werden. Andere, wie der weiße Moschus, kamen neu hinzu.
Nach zwei Jahren Arbeit war Dominique Ropion an seinem Ziel: Carnal Flower ist eine moderne Interpretation dieses so schwierigen Themas.
Zwischen Gardenie und Tuberose angesiedelt, wirkt diese Komposition beim dem Aufsprühen sehr natürlich und pflanzlich. Anschließend werden alle Facetten einer unterschwelligen Sinnlichkeit freigesetzt, und es entwickelt sich ein kräftiges, sinnliches, aber immer realistisches Parfum.
Eine Art von Spagat, zu dem nur die größten Parfümeure imstande sind.
Bergamotte, Wassermelone, Grüne Noten, Eukalyptus, Ylang Ylang, Salicylate, Jasmin Absolue, Tuberose Absolue, Orangenblüte, Kokosnuss, Cocktail aus weißem Moschus
